Frühjahrsputz

 

Kaum ist erwacht die gute Sonne,
da steig ich aus dem Bett heraus.
Denn heut mach ich mit großer Wonne,
den Frühjahrsputz im ganzen Haus.

Zuvor noch schnell etwas gegessen,
dazu  Kaffee, recht stark und viel.
So blicke ich nun ganz besessen,
zum Besenschrank, dem erstes Ziel.

Denn darin lagern all die Sachen,
Staubsauger, Besen, Teppichschaum,
der Schmutz hat heute nichts zu lachen,
So fege ich durch jeden Raum.

Gardinen runter von den Stangen,
das Fensterleder griffbereit.
Und mit dem Saugrohr diesem langen,
da kommen Spinnweben nicht weit.

Ich darf auch wirklich nichts vergessen.
Die Zeit vergeht. Schau hin zur Uhr.
ich putze heute wie besessen,
bin jedem Schmutz so auf der Spur.

Ich schlüpfe in die engsten Ecken,
einmal im Jahr da muss das sein.
Und fange was ich kann entdecken,
sofort mit meinem Wedel ein.

Sind Möbel erst vom Staube rein,
und alle Böden blitzeblank,
werd ich mit mir zufrieden sein
und räume ein den Besenschrank.

Das Haus erstrahlt - ich bin geschafft,
doch all die Müh hat sich gelohnt.
Schlepp mich ins Bett mit letzter Kraft,
vorm Fenster leuchtet schon der Mond.

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Jahr des Abschieds (2000)

 

Wenn ich zurück denk, wird mir klar,
dass es ein Jahr des Abschieds war.
In einer Zeit voll Hoffen, Bangen
sind liebe Menschen fort gegangen.
Sie waren doch noch viel zu jung.
Zurück blieb die Erinnerung.

Ich hörte in vertrauter Runde,
und bald war es in aller Munde:
Von Trennung und von Seelenschmerz,
von Krankheit und gebrochnem Herz.
So zog ich traurig die Bilanz,
dass rasch verblüht des Lebens Glanz.

Da sagten sich zwei Menschen los
von einer Liebe, einst so groß.
Und was einmal so schön begonnen,
das ist wie Wasser fort geronnen.
Geblieben sind nur leere Räume,
und viele unerfüllte Träume.

Wer der Gesundheit sich erfreut,
der kann sich glücklich schätzen heut.
der Kranke meist in seiner Pein
ist leider viel zu oft allein.
Geduldig trägt er seine Sorgen,
freut sich auf jeden neuen Morgen.

Jetzt denke ich so Tag für Tag,
was wohl die Zukunft bringen mag?
Wünsche Gesundheit, Liebe Glück,
Vom Frieden schon ein kleines Stück.
Doch dieser kann nur da gedeih´n,
wo jeder bringt sein Scherflein ein.
 

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Das Glück zu leben
                                

Die Morgensonne strahlt hernieder,
durch mein Fenster hell und klar.
Fällt sanft auf meine Augenlider,
und ich finde es wunderbar:

Wie schön, am Morgen zu erwachen,
zu fühlen, es geht mir noch gut.
Ich sehe all die schönen Sachen,
um mich herum, das macht mir Mut.

Wie schön, den Menschen bei sich wissen,
bei dem man all die Liebe spürt.
Ich möchte diese niemals missen,
weil sie zum glücklich sein gehört.

Wie schön, den Kindern zuzuhören,
bei ihren Spielen, allerlei.
Sie lassen sich dabei nicht stören,
und haben ihren Spaß dabei.

Wie schön, durch diese Welt zu gehen,
wenn alles blüht in voller Pracht.
Gar lieblich ist es anzusehen,
was die Natur uns mitgebracht.

Wie schön, wenn Freunde an mich denken
die nahe wohnen oder weit.
Dann möchte ich auch ihnen schenken
von meinem Glück und meiner Zeit.

Wie schön, wenn all die Vögel singen,
und fliegen froh im Sonnenlicht.
Gar lieblich ihre Weisen klingen,
bis spät die Dunkelheit anbricht.

Wie schön, wenn nun zur Abendstunde
die Sterne stehn am Himmelszelt,
und wenn der Mond zieht seine Runde,
erfreu ich mich an dieser Welt.  

Das Tal

 

Weiß in Tirol ein schönes Tal,
die Wiesen grün. Die Auen.
Die Berge hoch. Manch Wege schmal,
ganz herrlich anzuschauen.

Oft führen Pfade steil bergan,
nicht immer geht es gerade.
Jedoch beim Abwärtslaufen dann,
spür ich es in der Wade.

So mancher See lockt dazu ein,
ein Stündchen zu verweilen.
Ich sitz im warmen Sonnenschein,
nichts drängt mich zum Beeilen.

Und vom Gebirge rauschen kalt
die Bächlein klar und munter.
Sie plätschern durch Gebüsch und Wald
bis in das Tal hinunter.

Auch hier kann man spazieren geh´n,
durch viele kleine Gassen.
Es blühen Blumen, bunt und schön
in Gärten, auf Terrassen.

Cafés laden zum Rasten ein,
man lässt sich gerne nieder.
Ob Regen oder Sonnenschein,
ins Tal komm gern ich wieder.

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Rose

 

Sie stand ganz einsam an der Ecke,
als ich an ihrem Dorn mich stach.
Bevor sie wuchs zu einer Hecke,
ich sie mir eines Tages brach.

Ich stellte sie bei mir Zuhause,
an einen hellen Fensterort.
Und während mancher Ruhepause
sprach ich zu ihr so manches Wort.

Ich gab ihr täglich frisches Wasser,
erfreute mich an ihrem Sein.
Mit jeder Stunde ward sie blasser
und eines morgens ging sie ein.

Ich konnte lang es nicht verschmerzen,
denn liebevoll ich sie gepflegt.
bemerkte nicht, dass tief im Herzen,
sie gegen mich wohl Groll gehegt,

denn einst der Heimaterd entrissen,
in einer Vase abgestellt,
sie täglich hatte leben müssen,
in einer ungewohnten Welt.

Nun wächst statt einer Rosenhecke
das Unkraut aus dem Erdentief.
Es ist nicht mehr die gleiche Ecke,
an der ich gern vorüber lief.

Und seh’ ich heute Rosen stehen,
erfreu ich mich an ihrer Pracht.
Niemals mehr im Vorübergehen,
hab ich mir eine abgemacht.
 

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Das Röslein

 

Am Waldrand sah ich stehen
ein Röslein, dunkelrot.
So einsam anzusehen,
ihm eine Heimat bot.

Mit meinen Händen grub ich
es samt der Wurzel aus
und trug es unverzüglich
zu meinem Vaterhaus.

Fand dort ein schönes Plätzchen
und pflanzte es gleich ein.
Nun war mein kleines Schätzchen
fortan nie mehr allein.

Ich hegte es mit Wonne,
das Blümlein wurde groß,
und unterm Schein der Sonne
erblühte es zur Ros´.

Ihr Duft war süß wie Honig,
das Antlitz königlich.
Manch Nachbar schaute neidig,
hätt sie so gern für sich.

So hütete ich täglich
mein Kleinod, meinen Schatz.
Doch eines Morgens fand ich
nur noch den leeren Platz.

Wo´s Röslein stand einst friedlich,
wird´s  blühen nimmer mehr.
Wie war es schön und lieblich
und fehlte mir gar sehr.

Und seh ich heut ein Röslein
einsam am Wegrand stehn,
senk traurig ich mein Köpflein
und werd vorüber gehn.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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